GIS sind das Produkt einer langen Entwicklung konvergierender technologischer Entwicklungen und traditioneller Disziplinen. GIS ist aufgrund des Potentials für eine Fülle an Disziplinen, die mit räumlichen Daten arbeiten, lange Zeit als ,,weiterführende Technik`` (engl.: ,,enabling technology``) bezeichnet worden.
Diese Disziplinen haben durch ihr Bemühen dazu beigetragen, Techniken zu entwickeln, die in ihrer Integration derartige Systeme mit Funktionalität füllen. Zu den Schwerpunkten gehören Integration, Modelling, Analyse.
GIS nimmt gelegentlich für sich in Anspruch, die Wissenschaft räumlicher Information zu sein.
In Abbildung 1.1 sind die Disziplinen zusammengestellt, die maßgeblich zur Entwicklung von GIS-Technologien beigetragen haben.
Abbildung 1.1: Beitrag zur Entwicklung von GIS-Technologien
Die Geographie hat eine lange Erfahrung im Umgang mit räumlichen Daten und liefert Methoden und Theorien zur Analyse räumlicher Daten und den damit verbundenen Forschungsfeldern.
Kartographie beschäftigt sich zu einem wesentlichen Teil mit der Darstellung räumlicher Informationen. Die Kartographie ist eine der wichtigsten Datenquellen für GIS-Daten und Referenz für weitreichendes Kartendesign.
Fernerkundung stellt eine wichtige Quelle geographischer Daten da, die als digitale Luft- oder Raumaufnahmen gemacht werden. Die Fernerkundung liefert Techniken, um Datenerfassung und Datenbearbeitung (engl.: ,,processing``) kontinuierlich rund um die Welt zu einem niedrigen Preis zu ermöglichen. In der Kombination mit ergänzenden Daten in einem GIS kann in Echtzeit räumliche Information bereitgestellt werden.
Vermessung (engl.: ,,surveying``) und Photogrammetrie liefern hochqualitative Daten über die Position von Katasterobjekten (Parzellierung, Gebäude etc.) sowie über Topographie.
Die Informatik trägt aus verschiedenen Arbeitsgebieten zu GIS bei:
Computerunterstütztes Design ( CAD ) liefert Software, Techniken für Dateneingabe, Darstellung und Visualisierung sowie Repräsentation. Fortschritte in der Computergraphik liefern Hardware und Software zur Handhabung und Darstellung graphischer Objekte.
Database Management Systems ( DBMS ) stellen Methoden zur Repräsentation von Daten in digitaler Form bereit und fördern Systemdesign und den Umgang mit großen Datenmengen, insbesondere Zugriff und Handhabung.
Methoden künstlicher Intelligenz ( KI , AI ) nutzen Computer, um Entscheidungen aufgrund von Dateneigenschaften zu treffen und damit menschliche Intelligenz und Entscheidungsfindung zu emulieren.
In der Mathematik und Statistik beschäftigen sich verschiedene Gebiete insbesondere im Bereich Geometrie und Graphentheorie mit Themen, die in engem Zusammenhang zu dem Design von GIS und der Analyse räumlicher Daten stehen. Insbesondere die Statistik hilft dem Verständnis von Fehler und Unsicherheit in GIS-Daten.