Diese Dissertation entstand aus der langjährigen Beschäftigung mit verschiedenen Themenstellungen in der Geologie und Geophysik und hat ihren Ursprung in dem engen Bezug zu Problemen der Aufbereitung von Daten in diesen Gebieten.
Möglich wurde die Umsetzung in diese Arbeit aber erst auf Anregung von Herrn Prof. Dr. Thomas Kreuser, dessen Betreuung mich über die Jahre zum Erarbeiten vieler neuer Lösungsaspekte ermutigt und angespornt hat.
Gerade bei der täglichen Forschungsarbeit fallen in vielen Bereichen der Geowissenschaften zunehmend Daten an, die besonders ausgewertet und visualisiert werden müssen.
Das Ziel ist in vielen Fällen die Vermittlung von Einsichten, die auf andere Weise nicht oder nur unvollständig möglich wären.
Viele der erfaßten und bereits vorhandenen Daten oder Proben können nicht losgelöst von ihrem Kontext, im allgemeinen Erhebungslokalität, Fundort oder Entnahmeort, verstanden werden. In vieler Hinsicht haben die meisten neuen Untersuchungen und Nutzungsmöglichkeiten der Daten ihre speziellen Anforderungen an Aufbereitung und Darstellung.
Dies ist insbesondere bei Daten- und Probenmaterial der Fall, das einen engen räumlichen Bezug hat.
Seien es Meßdaten im Rahmen einer geologischen, hydrologischen oder geophysikalischen Kartierung, seien es Proben einer räumlichen Probennahme, kaum eine vorhandene Methode zur Visualisierung und Präsentation löst die teilweise komplexen Aspekte, die in solchen Fällen für eine gemeinsame Vermittlung von reinen Daten und visuellem und multimedialem Kontext wünschenswert wären. In wachsendem Maße sind die Anwendungen und Erkenntnisse, die durch spezielle Visualisierungen und weitergehende interaktive Nutzungsmöglichkeiten geschaffen und erzielt werden, ein wichtiger Anlaß für die Gewinnung neuen Datenmaterials.
Auf der Basis dieser Erfahrungen entstand ein Konzept, das in vielen Anwendungsbereichen die Verwendung der zumeist wenig flexiblen verfügbaren Software durch ereignisgesteuerte und dynamische Komponenten ersetzen kann.
Diese Komponenten lassen sich an die jeweiligen Bedürfnisse individuell anpassen.
In solcher Hinsicht stellt diese Dissertation die Planung, Konzeptionierung und Ausrichtung derartiger Verfahren vor und illustriert eine mögliche Umsetzung an fachbezogenen und einfach gehaltenen Fallstudien, die durch einen Prototyp unterstützt werden, der in den letzten Jahren, eigens für diesen Zweck, zum Nachweis der Sinnhaftigkeit des Konzepts entwickelt worden ist.
Eine große Bedeutung hat dabei die Umsetzung des Konzepts und daher liegt ein besonderes Gewicht auf Aspekten zur Planung und Entwicklung.
Die Prinzipien zur Nutzung der Ereignissteuerung und verschiedener Daten mit intuitiv verständlicher Struktur werden so vorgestellt, daß zum Verständnis und für die Anwendung keine detailierten Kenntnisse der Implementierung des Prototyps, der Anwendung von Skriptsprachen oder weitreichende Programmierkenntnisse erforderlich sind.
Da der zugrundeliegende allgemeine Lösungsweg unabhängig von dem vorliegenden Prototyp ist und dieser inzwischen zu umfangreich ist, um alle Funktionen oder gar Teile der Entwicklung in dieser Dissertation darzustellen, ohne den Leser unnötig von der Kernidee abzulenken, wird dieser zur zusätzlichen Vertiefung mit weiterem Material, speziell angefertigten Daten und weiteren entwickelten Programmkomponenten, im Internet zur Verfügung gestellt.
Nicht zuletzt hoffe ich, durch diese Dissertation einen kleinen Teil der Freude an der Arbeit mit der thematisch vielseitig herausfordernden Aufgabenstellung und daher auch bedingt langjährigen Beschäftigung mit dieser bis dahin offenen Problematik vermitteln zu können und die daraus gewonnenen positiven Erfahrungen einer interessierten Öffentlichkeit nahezubringen.